Anders als die medikamentöse Hormonersatztherapie (z. B. die „Pille“ oder die „herkömmliche Hormonersatztherapie" in den Wechseljahren) bedeutet die naturidentische oder bioidentische Hormontherapie – bei richtiger Anwendungsweise und Darreichungsform – eine nebenwirkungsfreie Behandlung mit bioidentischen Hormonen.
Hormone natürlich in Balance
- Das individuelle Hormongleichgewicht ist unverzichtbar für unser Wohlbefinden.
- Viele gesundheitliche Beschwerden entstehen durch ein Ungleichgewicht der Hormone und lassen sich mit einer natürlichen Hormontherapie regulieren.
- Der Einfluss diverser Hormone auf unser gesundheitliches Gleichgewicht ist ein oft übersehener Faktor.
Was sind Hormone?
Hormone sind chemische Botenstoffe, die in verschiedenen Drüsen und Zellen unseres Körpers gebildet werden. Die Hormone stehen in einem fein austarierten Gleichgewicht und entfalten ihre Wirkung schon bei kleinsten Konzentrationen.
Ihr Transport findet aus den Drüsen, in denen sie gebildet werden, über die Blutbahn zu den Zielorganen statt. Es gibt viele verschiedene Hormone, die alle eine oder mehrere spezifische Funktionen haben. In unserem komplexen Regulationssystem sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil!
Hormone entsprechen der „Chef-Etage“ in unserem Körper. Ihnen kommt eine übergeordnete Stellung in der Steuerung sämtlicher Stoffwechselvorgänge zu. Wenn die „Chef-Etage“ gestört ist, herrscht Chaos im Körper.
Unser Hormonsystem ist mit einem Mobile vergleichbar. Wenn ein Teilchen zu leicht oder zu schwer ist, dann hat das Auswirkungen auf die Schwingungen der anderen Mobileteilchen.
Deshalb sollten die einzelnen Hormone niemals isoliert betrachtet werden. Sie stehen immer alle miteinander in Verbindung.
Systemische Hormontherapie
Das Therapieziel der systemischen Hormontherapie ist die Reaktivierung und Harmonisierung der körpereigenen Hormonausschüttung.
Beschwerden, die durch ein Hormonungleichgewicht entstehen können:
- Körperliche Gesundheit: Konzentrationsschwierigkeiten, Allergien, Asthma, Fibromyalgie, Kopfschmerzen/Migräne, Schlafstörungen, Nerven, Muskeln-und Gelenkeschmerzen, Verdauung, Stoffwechsel, Körpergewicht, Schilddrüsenerkrankungen, Immunsystem, Endometriose, Myome, Zysten, Regelstörungen, Hautprobleme, Haarausfall, trockene Schleimhäute, Brustschmerzen, Gewebeschwäche, Schlafstörungen, Energiehaushalt, Blutdruckprobleme …
- Seelische Gesundheit: Emotionales Gleichgewicht, depressive Verstimmungen, PMS, Belastungsfähigkeit, Erschöpfungssyndrome , Kinderwunsch, Schwangerschaft, Stillphase, Wochenbettdepression
- Jugendliche: Depressive Verstimmungen, Schulverweigerung, Konzentrationsprobleme, Prämenstruelles Syndrom …
- Lebensmitte und danach: Beschwerden rund um die Wechseljahre bei Frauen
- Hitzewallungen, Schlafstörungen
- Schmierblutungen, Zwischenblutungen, (starke) Blutungen, Dauerblutungen
- Trockenen Haut/Schleimhäute
- Osteoporose
- Gewichtszunahme
- Beschwerden rund um die hormonellen Veränderungen in der Lebensmitte bei Männern (Gewichtszunahme, Brustwachstum, Prostatavergrößerung …)
Diagnostik und Therapie
Zur Beurteilung der hormonellen Situation und als Therapiegrundlage erfolgt zunächst eine ausführliche Anamnese. Auf dem Ergebnis dieser Anamnese basierend, sind gezielte Laboruntersuchungen durchzuführen, die Defizite und Überschüsse im Hormonhaushalt belegen bzw. sichtbar machen.
Für die Bestimmung der Steroidhormone sowie von Cortisol, DHEA und Melatonin kommt der Hormonspeicheltest zur Anwendung.
Etwa 95 - 99 % der Steroidhormone im Blut sind an Proteine gebunden. In gebundener Form sind Hormone jedoch biologisch inaktiv. Zur Ermittlung spezifischer Hormonaktivitäten ist es deshalb wichtig, die Konzentration an freien Hormonen zu bestimmen. Hier bietet der Hormonspeicheltest deutliche Vorteile gegenüber der herkömmlichen Analyse aus Blut, da die Hormone im Speichel ausschließlich in ihrer freien, biologisch aktiven Form vorliegen.
Der Hormonspeicheltest ist eine einfache und schmerzfreie Methode, die freien verfügbaren Hormone zu bestimmen. Die Speichelprobe wird zu Hause abgenommen und auf dem Postweg von Ihnen ins Labor geschickt. Eine genaue Kontrolle des Verlaufs ist für eine erfolgreiche Behandlung von großer Bedeutung. Deshalb rate ich dringend nach zwei bis drei Monaten zu einer Nachtestung.
Gravierende Hormonmängel erfordern häufig zu Behandlungsbeginn eine Unterstützung mit bio-identischen Hormonen. Bioidentische Hormone entsprechen in ihrer chemischen Struktur zu 100 % den körpereigenen Hormonen.
Zusätzlich ist jedoch der „ganze“ Mensch in meinem Blick. So kommen zu den bioidentischen Hormonen oftmals ergänzend oder begleitend eine homöopathische Therapie oder auch gezielte naturheilkundliche Mittel für die Darmgesundheit und den Leberstoffwechsel zum Einsatz.